1 Intro: Worum geht´s?
Was hat Oberbayern zu einer der erfolgreichsten Wirtschaftsregionen der Welt gemacht? Welche Hürden gibt es auf dem Weg in Richtung Zukunft? Welche Zukunftsthemen und Herausforderungen werden die vor uns liegenden Jahre bis 2030 bestimmen?
2 Projektziel
Welche Themen prägen Oberbayern im Jahr 2030? Was müssen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik heute angehen, damit die Weichen richtig gestellt werden? Diesen Fragen ist die IHK in einem moderierten Dialogprozess mit rund 500 Teilnehmern aus allen Regionen Oberbayerns nachgegangen. Das Ziel: Eine Zukunftskarte zu entwickeln, die zeigt, wie die Welt 2030 Oberbayern sehen wird.
3 Der Blick zurück – ab 1945
Das bayerische Toleranzprinzip „Leben und leben lassen“ war schon nach dem Zweiten Weltkrieg zentral. Vertriebene wurden integriert. Frisches Know-how ohne die Last etablierter Industrien setzte Impulse: Vom Agrar- zum modernen Industriestaat.
4 1950-er, 60-er Jahre
Die neue Saat ging auf: Seit den 50-er Jahren gelang es, immer mehr erfolgreiche Unternehmen zu binden. Weitere potenzielle Global Player stießen dazu und so entwickelte sich ein kerngesunder Mittelstand aus Zulieferern und Hidden Champions in den Regionen.
5 1970-er Jahre
Die bayerische Politik, schon immer als besonders wirtschaftsfreundlich gelobt oder kritisiert – je nach Sicht –, traf weitere Richtungsentscheidungen: Von den Olympischen Spielen bis zum Umzug und Ausbau des Flughafens als internationales Drehkreuz des Südens.
6 Mehr als „Laptop und Lederhose“
Getreu dem Motto „Laptop und Lederhose“ nahm sich Oberbayern mit der High-Tech Cluster Initiative bereits früh des Wandels zur modernen Informationsgesellschaft an. Hoch- und Fachhochschulen wurden etabliert, neue wirtschaftliche Impulse in den Regionen gesetzt. Ein weiteres Plus neben der hohen Lebensqualität.
7 Heute
Die Oberbayern sehen heute nicht nur die wirtschaftlichen Erfolge der Vergangenheit. Sie haben auch das Problembewusstsein für die Notwendigkeit eines nachhaltigen Wachstums und übernehmen Verantwortung im Sinne des „Ehrbaren Kaufmanns“. Die fünf wichtigsten Hürden in Richtung Zukunft sind benannt (Szenen 8-13)
8 Hürde 1: Zu wenig Wohnraum
Die Metropolregion München ist mit den typischen Wachstumsproblemen dynamisch entwickelter Großstädte konfrontiert. Was nutzen mit Blick auf Wohlstand und Arbeitsplatzsicherheit paradiesische Zustände, wenn man sich das Leben dort nicht mehr leisten kann?
9 Hürde 2: Fehlende Zukunftskonzepte
Gestaltungswille und Gestaltungsmut in der Politik - rückblickend als wesentliche Erfolgsfaktoren für die Entwicklung Oberbayerns erkannt – werden heute von vielen vermisst. Geld und Investitionen fließen zwar ...
10 Kritik am „Gießkannen-Prinzip“
Doch wird das „Gießkannen-Prinzip“ zu nachhaltigem Wachstum führen? Zwei Kannen hier, zwei Kannen dort. Viele Dialogpartner vermissen hier die klare Linie und den Blick für „das Große Ganze“.
11 Hürde 3: Angst vor Technik-Sprung
Auch völlig neue, disruptive Geschäftsmodelle stellen die Wirtschaft in Oberbayern vor doppelte Herausforderungen: (a) Erkennen, dass der Erfolg von heute die größte Gefahr für den Erfolg von morgen sein kann, (b) mutig den Sprung Richtung Zukunft wagen.
12 Hürde 4: Flüchtlinge als Herausforderung
Auch das Thema Flüchtlinge wurde im Kontext des Fachkräftemangels kontrovers diskutiert. Bringen sie Chancen oder unkalkulierbare Risiken? In jedem Fall eine weitere wichtige Herausforderung, der sich Oberbayern stellen wird.
13 Hürde 5: „Mei geht´s uns guad“/ Sättigungsgefühl
Das Gefühl „Mei, geht‘s uns guad“ und der damit verbundene Wunsch, den mühsam erreichten Lebensstandard zu verteidigen, hat in Oberbayern manchmal diesen Effekt: Allzu dynamische Entwicklungen werden eher skeptisch betrachtet.
14 Probleme? Chancen!
Überall Probleme? Nein, Oberbayern bietet schon heute viele Chancen! Und eines ist klar: Nachhaltigkeit, Lebensqualität und wirtschaftlicher Erfolg stehen nicht im Widerspruch zueinander – so die Überzeugung der Dialogteilnehmer.
15 Zukunftsthemen
Welche Zukunftsthemen sind die wichtigsten? Fünf standen im Fokus: Angesichts der starken Automobilindustrie und einer verzweigten Infrastruktur wurde zum Beispiel ausgelotet, ob und wie Oberbayern 2030 zu einer der führenden Mobilitätsregionen der Welt aufsteigen kann.
16 Denkfabrik
Diskutiert wurde auch, wie Oberbayern Denkfabrik für eine digitale Zukunft werden kann. Schon heute beruhen 20% der wirtschaftlichen Wertschöpfung in Bayern auf digitalen Geschäftsmodellen. 2030 könnte die Digitalisierung ein fest etabliertes, drittes Standbein für Arbeitsplätze sein.
17 Vorreiter gegen Fachkräftemangel
Im Initiativfeld „Arbeit und Bildung“ wurde diskutiert, wie sich Oberbayern als Vorreiter gegen den Fachkräftemangel profilieren kann. Allein hier werden bis 2030 gut 105.000 Fachkräfte fehlen (Stand 03/2015). Was ist zu tun, um diese Stellen zu besetzen?
18 Künftige Energieversorgung
Ob über Land oder unterirdisch: Oberbayern braucht eine stabile Energieversorgung und steht mit Blick auf die Energiewende vor großen Herausforderungen. Wie die Zukunft der Energie neu denken, damit in Oberbayern 2030 das Licht nicht ausgeht?
19 Internationalisierung
Oberbayern als Wirtschaftsstandort ohne Grenzen? Die Internationalisierung ist ein weiteres Thema. Hier spielt nicht nur die starke Rolle Oberbayerns im Export eine zentrale Rolle, sondern auch die eigene Identitat und Qualitätsbewusstsein. Das macht Bayern in der Welt stark.
20 Fokus auf drei Initiativfelder
Also, packen wir es an: Wo sollte Oberbayern aktiv werden? In interaktiven Workshops und über Votings wurden im „Planungsstab Zukunft“ die drei Initiativfelder bestimmt, die aus Teilnehmersicht den größten Einfluss auf Oberbayerns wirtschaftlichen Erfolg haben werden. Innovationsförderung etwa kann über steuerliche Anreize und alternative Finanzierungsformen wie Public-Private-Partnerships gelenkt werden.
21 Initiativfeld „Arbeit und Bildung“
Mit 2/3 der Stimmen wurde das Zukunftsthema „Arbeit und Bildung“ klar als wichtigstes Initiativfeld benannt, gefolgt von „Digitalisierung“ mit 1/4 der Stimmen. Als drittwichtigstes Feld nannten die Teilnehmer die Chancen Oberbayerns als Vorreiter für „Mobilität“.
22 Zukunftsszenarien
Zu allen drei Initiativfeldern wurden gemeinsam konkrete Zukunftsszenarien entwickelt: Das Fördern der Start-Up Kultur mit ihren Innovationsaspekten, der Anspruch auf Nachhaltigkeit, die Investition in Grundlagenforschung und das Fördern von Diversität waren den Teilnehmern dabei wichtig.
23 Initiativfeld „Mobilität“
Das Mobilitätskonzept der Zukunft soll sämtliche Aspekte individueller Mobilität ebenso umfassen wie intelligent gestaltete öffentliche Verkehrsmittel. Der Bau der 2. S-Bahn-Stammstrecke sowie die 3. Start-/Landebahn am Flughafen München sind aus Unternehmersicht zwingend notwendig.
24 Innovativste Mobilitätsregion
Doch was fehlt, damit Oberbayern 2030 zur innovativsten Mobilitätsregion der Welt wird? Ist der Ausbau der A9 München-Ingolstadt zur ersten Teststrecke für autonom gelenkte Fahrzeuge in Deutschland der Startschuss für „digitale Autobahnen“?
25 Initiativfeld „Digitalisierung“
Innovationskraft braucht Investitionen in eine starke Infrastruktur. Und einen ganzheitlichen Ansatz, der Gemeinden, Schulen sowie entlegenere Regionen in Oberbayern einschließt. Darin waren sich alle Dialogteilnehmer einig.
26 Diversität
Damit bei optimaler IT-Infrastruktur auch neue Geschäftsideen und Arbeitsplätze entstehen, werden Zuwanderung und Diversität ausdrücklich als Chancen für neue Produkte und Ideen genannt. Das bayerische Toleranz-Prinzip des „Leben und leben lassen“ gilt!
Kleine und mittlere Betriebe können mit Corporate Social Responsibility (CSR)-Maßnahmen ihre Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit erhöhen.
27 Verzahnung
Besonders im Initiativfeld „Arbeit und Bildung“ zeigt sich, ein „Sowohl-als-auch“-Denken löst das bisherige „Entweder-oder“ ab. Die Verzahnung von Theorie und Praxis muss auch in Zukunft das Erfolgsrezept bleiben!
28 Einzigartige Lebensqualität
Damit die Welt, wenn sie 2030 auf die Region blickt, sieht, dass Oberbayern topqualifizierte Fachkräfte anzieht.